Grenzen setzen!

Kraft und Energie tanken durch Grenzen setzen!

Seit Jahren in der Praxis, kommt ein Thema bzw. ein Verhalten immer wieder: Der Versuch allen alles recht zu machen und dabei selbst immer wieder auszubrennen.

Was bedeutet DAS im Alltag? Derjenige versucht sich zu verbiegen, versucht unmögliches, investiert seine Kräfte, überfordert sich, lässt seine Grenzen einreißen, brennt aus und ist erschöpft.

Es geht also um Ab-Grenzung oder Be-Grenzung. Bildlich gesehen geht es sozusagen darum, einen Zaun um meinen blühenden Garten zu ziehen. Wir haben einen Garten, für den wir verantwortlich sind, mitten in einer Gartenanlage. Dieser wunderschöne, in allen Farben blühenden Garten ist liebevoll umzäunt. So, dass wir selbst entscheiden können, wen wir wann in unseren Garten hineinlassen. Wenn wir von Vandalismus absehen, dann respektiert jeder diese Grenze, diese Ab-Grenzung. Keiner überrennt diesen Zaun.  Doch wie sieht das mit uns aus?

Wie schützen wir unseren „Garten“? Wie läuft das zwischen Eltern und Kindern, mit Kollegen, im Freundeskreis? Wie oft lassen wir auf der Suche nach Liebe und Anerkennung unsere Grenze einreißen? Welche ungünstige innere Einstellung bzw. ungünstige innere Überzeugung macht uns zu schaffen? Innere Überzeugungen, die aus unseren Erfahrungen und unserer Biografie entstanden sind. Unsere inneren Überzeugungen, die uns blockieren und immer wieder Hindernisse mit sich bringen. Zurück zum Schutz unseres „Gartens“: Es geht um Grenzen setzen, ein Stopp aufzeigen, Nein-Sagen! Was bedeutet das, Grenzen missachten? Wie zeigt sich das? Woran bemerke ich das? Wo und bei wem fällt es mit immer wieder schwer mich abzugrenzen? Oft ist es auch unsichtbar und nicht bewusst, was mich blockiert.

 

Ein Beispiel: Vielleicht bist du als Kind immer wieder einmal getadelt worden. Dann gab es ähnliche Situationen in der Schule. So nach und nach hat sich daraus ein tiefgreifendes „Muster“ entwickelt. Ein Muster über uns selbst und über die Welt. Möglicherweise ist daraus so eine Grundannahme in Richtung „Ich bin nicht gut genug“ entstanden. Genau diese Grundannahme haben sehr viele Menschen. Jetzt versucht also jemand mit dieser Grundannahme unbewusst sich selbst und anderen zu beweisen, dass er es „drauf hat“! Und versucht jedem alles recht zu machen.

Funktioniert das? NEIN! Das Unbewusste, unser Freund und Helfer, hinterfragt nicht, ob diese Grundannahme realistisch ist. Es sucht uns immer wieder Situationen, in denen unsere Grundannahme bestätigt wird. Ein Dilemma!

 

Was macht dabei unser Gehirn? Unser Gehirn arbeitet Tag und Nacht und sammelt und analysiert alle Informationen. Diese Informationen, Eindrücke und Erlebnisse werden entsprechend unserer inneren Überzeugung analysiert, gefiltert, eingeordnet und abgespeichert. Diese vielen Informationen werden nach Wichtigkeit, Sinn und Bedeutung eingeordnet und abgespeichert. Das macht das retikuläre Aktivierungssystem (ARAS), eine Datenschaltzentrale im Hirnstamm. Das Abspeichern und Einordnen und auch das Filtern der Informationen, erfolgt auf Basis unserer inneren Überzeugungen. Dadurch gelangen den Überzeugungen widersprechende Informationen nicht ins Bewusstsein. D.h. widersprüchliche Informationen, sind Informationen, die unserer inneren Wahrheit entgegenstehen.  Dort, wo unser Fokus ist, werden die Verbindungen zwischen den Nervenzellen immer verstärkt. Wenn also der eigene Blick immer wieder auf die negativen Dinge des Lebens gerichtet wird, verstärken sich DIESE Verbindungen. Liegt unser Fokus auf dem Positiven, auf Lösungen, auf dem Weg zu inneren Frieden, Harmonie und Selbstliebe, werden diese Verbindungen im Gehirn verstärkt.

 

Zurück zum Grenzen setzen. Das Thema ist sehr umfangreich und ist nicht einfach mit einem „dann muss du Nein-Sagen“ abgetan. Dieser Mechanismus ist auch oft keine Einbahnstraße. Jeder von uns sollte also reflektieren, wo, wann, bei wem er ebenfalls die Grenzen und Bedürfnisse der Anderen überrennt und missachtet. Was es zu überwinden gilt sind unsere Gewohnheiten. Gewohnheiten, die tief verankert sind. Das ist jedoch ein umfangreiches weiteres Thema, über das ich demnächst schreibe.  Grundlegend für die Neuausrichtung ist unsere tragende Basis: SELBSTLIEBE.  

 

Fazit: Letztendlich entscheiden wir selbst, welche Richtung wir einschlagen. Wir sind der Steuermann in unserem Leben.  Es sind maßgeblich unsere Gedanken, die uns in die eine oder andere Richtung bringen. Unsere Gedanken wirken auf unsere Gefühle, unser Verhalten und unseren Willen. Unsere „Software“ führt uns durch unser Leben. Auch die beste Software benötigt von Zeit zu Zeit ein update, um die Programme wieder in die richtige Richtung zu steuern.